Donnerstag, 21. Januar 2016

Die Schiffsbesichtigung



Noch im Dunkeln verlassen wir unsere Unterkunft Richtung Bahnhof. Unsere Fahrt mit Zug, Metro und Bus dauert zwei Stunden. Alles klappt gut und wir erreichen Hellevoetsluis eine Stunde vor unserem abgemachten Termin. Beim Aussteigen sagt die Buschauffeuse zu uns „Achtung, der Boden ist glatt“. Wir entdecken sofort das Schiff auf der anderen Seite des Kanals.

Es ist kalt und nebelig und so machen wir uns auf die Suche nach einem Café, in der kleinen Altstadt werden wir fündig und treten freudig ein. Während ich die Toilette benutze, erscheint die Bedienung und wirft Jack kurzerhand hinaus, da die Bar noch geschlossen sei. Etwas weiter der Strasse entlang entdecken wir eine kleine Bäckerei und kommen doch noch zu Tee und Kaffee.

Etwas nervös und voller Neugierde spazieren wir zu unserem Rendez-vous. Beim Schiff angekommen begrüsst uns sogleich der Makler Albert. Er bringt uns zu den Eignern, welche auf der gegenüber liegenden Strassenseite, in einem schmucken Reihenhaus wohnen.

Die Eigner des Schiffes sind Anja und Robin. Nachdem sie 25 Jahre auf Segelbooten wohnten, zügelten sie in das Haus, das während jeder Wintersaison vom Schiff aus in ihrem Blickfeld lag. Zu ihrem neuen Leben gehören ein Aquarium und ein Hund. Das Schiff möchten sie verkaufen um danach ein Kleineres zu kaufen, schliesslich ist man kein echter Holländer ohne Boot.


Nach dem Kaffeetrinken gehen wir endlich zur Schiffsbesichtigung. Ich habe eine ganze Liste voller Fragen dabei. Das Schiff ist gemütlich eingerichtet mit vielen Details und es ist sofort bewohnbar. Auf die Frage, was Robin noch aus dem Schiff nehmen werde, meint er, nur die Bücher und CD’s. Wir schauen uns die Kabinen, die Bilge, den Motor, die Küche und vieles mehr an. Für eine Probefahrt ist es zu kalt und nass. Wir fahren mit den Eignern zum Mittagessen in das nahe gelegene Shoppingcenter und sie erzählen uns von ihrem ehemaligen Leben auf See.

Anja und Robin verabschieden sich von uns mit den Worten „ wir sehen uns“.

Die Frage, ob Jack oder ich das Boot kaufen möchte, stellt sich nie. Die Frage die sich uns stellt ist, zu welchem Preis und den gilt es mit dem Makler zu verhandeln.

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