Dienstag, 31. Mai 2016

Erste Schritte in London


Die Tower Bridge wird nur für grössere Schiffe aufgeklappt und nur so weit wie es für das jeweilige Schiff notwendig ist.


Die alten Stadthäuser werden immer mehr von modernen Wolkenkratzern umgeben.


Der Picadilly Circus wurde früher als der "Mittelpunkt der Erde" bezeichnet.

Seit den 1980er Jahren sind Reklametafeln nur noch auf dem gewundenen Eckhaus an der Shaftesbury Avenue erlaubt. Coca Cola wirbt schon seit den 1950er Jahren mit einer Reklametafel.


Ich erblicke Jamie Oliver's Diner genau in dem Augenblick als wir hungrig auf der Suche nach einem Restaurant sind. Da Jack ein grosser Fan von Jamie ist treten wir ein und bestellen uns Hamburger.


Auf dem Heimweg spazieren wir an der St. Paul's Kathedrale vorbei.

Montag, 30. Mai 2016

13 & 14 Ramsgate - Thurrock - London: Auf der Themse nach London


Da für die nächsten Paar Tage Starkwind angesagt ist, entscheiden wir uns, vorher nach London zu fahren.

Wir erhalten per Funk von der Hafenkontrolle die Erlaubnis um auszulaufen und werden mit den Worten "save journey" verabschiedet.

Wir fahren mittig aus der Hafenausfahrt aus und bleiben sofort stecken, wir sind auf Grund gelaufen. Es ist eine Stunde vor Niedrigwasser. Wir versuchen, per Rückwärtsgang uns zu befreien, doch es hilft nichts. Unser Schiff liegt in der Zwischenzeit quer. Gerade am Vortag habe ich eine Geschichte von einem Segler gelesen, der sein Boot verlor, weil er auf Grund gelaufen war. Ich habe das Gefühl, die Hafenmauer kommt näher. Täglich habe ich das Baggerschiff in der Nähe des Hafens baggern sehen, ohne dieses Schiff wäre es wohl nicht möglich, überhaupt zum Hafen zu gelangen. Dann presst Jack den Rückwärtsgang stärker als zuvor und plötzlich fährt das Schiff zurück. Wir sind gerettet und die Fahrt kann beginnen.

Wir nehmen den weiter aussen liegenden Kanal zur Themse, wir getrauen uns nicht über die bei Niedrigwasser trocken fallenden Sände zu fahren.


Bei der Themsemündung passieren wir die Red Sands Towers. Sie wurden 1943 errichtet zur Flugabwehr deutscher Bomber.



Der Wind nimmt zu und wir rauschen mit voller Besegelung die Themse hoch. Der Strom hilft uns immer noch, doch bald wird er die Richtung ändern. Jack ist nervös, er hat die Strecke trotz seiner Planung unterschätzt. Unser Zielhafen öffnet die Schleuse nur zwei Stunden vor und nach Hochwasser, wir werden es nicht rechtzeitig schaffen.
 
 
Der Sonnenuntergang naht und wir sind noch weit von London entfernt. Die Bojen seien für die grossen Schiffe, da dürften wir nicht anlegen meint Jack. In der Umgebung gibt es nur Häfen, welche Trockenfallen.


Da ein grosses Schiff naht, weiche ich Richtung Mitte des Fahrwassers aus. Etwas später kommt ein Kontrollschiff bei uns vorbei und gibt uns die Anweisung, möglichst rechts zu fahren und überreicht uns eine Broschüre zur Themsebefahrung.

Wir nähern uns einem Bojenfeld mit Motor- und Segelyachten. Durch meinen Feldstecher sehe ich mehrere freie Bojen und sage Jack, dass wir am Besten an einer dieser Bojen festmachen. Ich fahre in die Richtung der freien Bojen und wähle die aus, welche mit Festmacher bestückt ist.

Nach dem Abendessen gehen wir sofort schlafen. Es wird mit fünf Stunden eine kurze Nacht.

Die Nacht war ruhig, wir haben gut geschlafen. Das Schiff hat es um 180 Grad gedreht, das Wasser strömt nun flussaufwärts.

Um fünf Uhr sind noch keine anderen Boote unterwegs, wir sind alleine, die Stadt schläft noch. Nur ab und zu ertönen Funksprüche.


Wir fahren unter der 53 Meter hohen Queen Elizabeth II Brücke hindurch.


Wir nähern uns dem Thames Barrier, welches eines der weltweit grössten Sturmflutwehre ist. Es kann seine Tore in 15 Minuten schliessen. Per Funk erhalten wir die Anweisung, zwischen Tor 4 und 5 hindurch zu fahren.



Bei Greenwich überfahren wir den Nullmeridian von Ost nach West.



Wir fahren zum Sightseeing bis zur Tower Bridge. Leider ist der Hafen gleich neben der Brücke wegen Unterhaltsarbeiten geschlossen. Wir fahren ein kurzes Stück zurück zum Limehouse Harbour.


Wir bekommen einen gemütlichen Liegeplatz im hintersten Ecken des Hafens, wo wir inmitten von hübschen kleinen englischen Kanalbooten genannt Narrowboats, umzingelt sind. Die Einfahrt und das Anlegen gelingt uns wunderbar, doch ich frage mich, ob wir hier je wieder heil herauskommen?

Samstag, 28. Mai 2016

Freitag, 27. Mai 2016

Ramsgate: Dunkirk Little Ships

Am Donnerstagabend legt die Massey Shaw aus London mit vier britischen Seebären an Bord neben uns an. 


Der Kapitän lädt uns auf sein Schiff ein damit er uns auf seiner Karte den Weg nach London zeigen kann. Nebenbei erzählt er uns die Geschichte des Schiffes. Es ist ein Feuerlöschboot von 1935 welches speziell für die Themse in London gebaut wurde. 1940 wurde das Schiff als Rettungsboot für die Englischen und Französischen Soldaten in Dünkirchen bei der Operation Dynamo benutzt. Das Schiff wird von Freiwilligen unterhalten.


Das Schiff besitzt zwei Motoren, wobei man mit den Motoren entweder Fahren kann oder Wasser pumpen. Auf die Wasserkanone ist der Kapitän besonders stolz, mit ihr könne man bis zur Hafenmauer spritzen.


Er ist mit seinem Schiff angereist, da dieses Wochenende im Royal Harbour das jährliche Treffen der kleinen Schiffe von Dünkirchen stattfindet. Es sind alles kleine, private Flussschiffe, welche damals bei der Rettungsaktion geholfen haben.


Mittwoch, 25. Mai 2016

12 Dunkerque - Ramsgate: Ärmelkanal



Bei der Hafenausfahrt setzt Jack sofort alle vier Segel und wir segeln der französischen Küste, mit ihren vielen rauchenden Kamine, entlang.


Das acht Seemeilen breite Verkehrstrennungsgebiet des Ärmelkanals müssen wir in einem 90 Grad Winkel queren. Da der Wind direkt von vorne bläst, bergen wir die Segel und fahren unter Motor.



Kurz vor der Einfahrt nach Ramsgate wird uns die starke Strömung vorgeführt als wir uns ziemlich schnell an eine grüne Tonne nähern und wir gerade knapp ausweichen können.


Jack hisst die Flagge von Grossbritannien und kurz darauf laufen wir in den Hafen ein.


Der Royal Harbour Ramsgate ist der einzige Hafen in ganz Grossbritannien, der sich Royal Harbour nennen darf.




Wir gehen in ein Pub zum Abendessen und egal wo man sich hinsetzt, hat man in Sichtweite einen Fernseher der Fussball zeigt. Ich staune sehr, als ich sehe, dass das Spiel von Basel gegen Grasshoppers gezeigt wird.

Dienstag, 24. Mai 2016

11 Oostende - Dunkerque: Rasante Fahrt

Kurz vor sieben Uhr morgens fahren wir los damit wir mit dem Strom segeln können. Unser Plan geht auf und wir erreichen durchschnittlich 7 Knoten Fahrt über Grund, einen kurzen Moment zeigt das GPS sogar 9 Knoten an.


Vor lauter Freude an unserer Geschwindigkeit verpassen wir fast die Hafeneinfahrt. Wir bergen den Klüver als letztes kurz vor der Einfahrt in den Hafen.


Die Wellen nehmen im Hafen von Dunkerque abrupt ab und ich setzte die Französische Gastlandflagge.


Wir gehen längsseits an den Besuchersteig des Yacht Club de la mer du nord.


Auf der Suche nach einem Yachtshop fahren wir mit dem Velo durch die Stadt Dunkerque.





Jack möchte morgen von hier aus über den Ärmelkanal nach England. Die Windvorhersage ändert von Stunde zu Stunde, während die am Nachmittag vorgesagte Windrichtung optimal gewesen wäre so ist die nun abendliche vorgesagte Windrichtung gar nicht ideal.