Sonntag, 4. September 2016

55 Ardrishaig - An Caladh: Ausfahrt aus dem Crinan Canal


Ardrishaig



Die Kirchenglocke bimmelt, das Tor der Seeschleuse öffnet sich und wir nehmen Abschied vom Crinan Canal.


Wir befinden uns auf einem Nebenarm des Firth of Clyde.



Jack hat einen interessanten Ankerplatz im Revierführer gefunden.


Der Ankerplatz sieht in natura viel kleiner aus als auf der Karte und wir sind deshalb froh, den Platz nicht mit anderen Seglern teilen zu müssen.

Samstag, 3. September 2016

54 Dunardry - Ardrishaig: Das Schleusen geht weiter



Ich werde immer besser, so gut das Passanten meinen, ich sei eine Kanalangestellte.


Von hinten holt uns ein kleines Boot auf, welches Hilfe angeheuert hat. Die Hilfe sind zwei Jugendliche, welche die gleiche Arbeit verrichten wie ich. Sie fragen mich, ob sie mit uns schleusen könnten. So erhalte ich für die nächsten 4 Schleusen Hilfe. Die zwei Jugendlichen sind super motiviert und alles geht sehr schnell.





Damit wir die Schleuse Nummer 4 benutzen können, muss die Brücke geöffnet sein.


Die Zeit geht schnell vorüber und wir schaffen es kurz nach 17.00 Uhr in das Adrishaig Basin. Wir haben 9 Schleusen gemeistert. Nun liegt nur noch die Seeschleuse vor uns.

Freitag, 2. September 2016

53 Ardfern - Dunardry: Crinan Canal: Schleusen auf & zu mit ganzer Körperkraft


Schottland lässt uns nicht los. Wir wollten ursprünglich von Ardfern aus Richtung Nordirland segeln, da Jack für den 7. September ein Flugticket von Belfast in die Schweiz gebucht hat. Doch die Wettervorhersage zeigt für die nächsten Tage Starkwind aus genau der Richtung in die wir segeln müssten. Deshalb ändern wir unseren Plan und Jack kauft sich ein weiteres Flugticket von Glasgow.


Um dem Starkwind und den grossen Wellen zu entgehen, nehmen wir die so beworbene "schönste Britische Abkürzung", den Crinan Canal.


Vor der Seeschleuse des Crinan Canals.



Der 9 Meilen lange Crinan Canal führt von Crinan nach Ardrishaig. Es gibt 15 Schleusen, wovon 13 von Hand bedient werden müssen. Alle 7 Brücken werden von den Kanalarbeitern bedient.


Der Kanal ist besonders am Anfang sehr schmal.



Bevor wir die Brücke sehen, werden wir von einer Tafel aufgefordert, ein Schallzeichen abzugeben. Ich hole unser Horn hervor und puste einmal kräftig hinein. Es klappt, der Brückenwärter ist schon unterwegs zur Brücke und wir können sofort weiterfahren.


Das uns ein anderes Boot entgegenkommt ist äusserst selten.



Wir erreichen unsere erste von Hand betriebene Schleuse. Es gibt die Möglichkeit, sich eine Hilfe für 60 Euros anzuheuern, doch wir haben Zeit und wollen uns selbst einmal als Schleusenwärter versuchen.


Da der letzte Schleusenbenutzer in die gleiche Richtung fuhr wie wir, ist der Wasserstand in der Schleuse auf das obere Niveau eingestellt und wir müssen als erstes das Wasser ablassen, bevor wir die Schleusentore öffnen können.


Jack öffnet mit der Kurbel den Wasserablass.


Sobald das Wasser das Niveau des Unterwassers erreicht hat, kann ich das Schleusentor öffnen. Besonders der Anfang bis sich der Hebel bewegt geht sehr streng.



Der Wasserablass muss wieder geschlossen werden.


Die Schleuse ist für Timoteüs bereit.


Ich nehme die Bug- und Heckleine entgegen und befestige sie an den Haken, danach schliesse ich beide Schleusentore, wobei ich jeweils nach dem schliessen des ersten Tores um die ganze Schleuse laufen muss, damit ich das zweite Tor schliessen kann.


Ich öffne mit der Kurbel den Ablass des oberen Tores und flute damit die Schleuse.


Besonders am Anfang rauscht es ziemlich und das Boot kommt in Bewegung, etwas später wird es ruhiger und der Ausgleich geht langsamer.



Timoteüs ist oben angekommen. Das Wasser ist ruhig geworden und die Schleusentore können geöffnet werden.


Manchmal erhalte ich Hilfe von Jack, den Kanalmitarbeitern oder von neugierigen Passanten.


Die Ausfahrt für Timoteüs ist frei. Doch die nächste Schleuse wartet schon und muss vor der Abfahrt geöffnet werden.


Wir laufen zur nächsten Schleuse und öffnen sie. Ein lieber Kanalmitarbeiter hat für uns das Wasser schon rausgelassen.


Danach geht es zurück zu Timoteüs. Während Jack mit dem Schiff zur nächsten Schleuse fährt, schliesse ich die Schleuse. Die erste Schleuse ist geschafft, ich schwitze ziemlich.


Nach drei handbetriebenen Schleusen legen wir am Steg von Dunardry an. Es ist 17.00 Uhr und die Kurbelgriffe werden von den Kanalmitarbeitern eingesammelt. Die Schleusen können im Sommer täglich von 08.30 - 17.00 Uhr bedient werden.

Donnerstag, 1. September 2016

52 Tobermory - Ardfern: Es brodelt im Hexenkessel


Wir fahren früh los damit wir im ersten Teil der Strecke die Strömung mit uns haben. Die starke Strömung sehen wir schon von weitem.


Im Sound of Luing haben wir zu unserer Überraschung etwa 2,5 Knoten Gegenströmung.


Wir werden vom MV Sgarbh überholt. Es ist ein klassisches Motorboot von 1947 und ist in Crinan stationiert.


Plötzlich befinden wir uns in einer Art Hexenkessel, aus allen Richtungen strömt das Wasser. Plötzlich taucht das Motorboot Sgarbh wieder auf. Es versucht durch die Durchfahrt Dorus Mor hindurchzufahren, muss jedoch wieder umdrehen. Laut den Angaben in unserem Führer kann die Strömung in dieser engen Durchfahrt bis zu 8 Knoten betragen. Wir versuchen es erst gar nicht, wir umfahren die ganze Inselgruppe.



Auf der anderen Seite der Inselgruppe haben wir den Strom wieder für uns und segeln gemütlich nach Ardfern.

Montag, 29. August 2016

51 Canna - Tobermory: Zu spät losgefahren



Insel Rhum

Wir wissen das ein Sturm am Nachmittag beginnen wird und wir deshalb früh losfahren müssen um Tobermory rechtzeitig zu erreichen.

Trotzdem schlafen wir länger als geplant und legen erst gegen halb zehn Uhr ab. Der Wind bläst uns direkt auf die Nase, zuerst mit 3 - 4 Beaufort, später mit 6 Beaufort und wir machen kaum Fahrt über Grund. Wären wir doch nur früher losgefahren...

Nach 8 Stunden Fahrt erreichen wir endlich den Hafen von Tobermory, welcher so gut geschützt ist, dass es kaum Wind gibt und wir mühelos anlegen können.



Wir bleiben Sturmbedingt zwei weitere Tage in Tobermory. Endlich komme ich dazu, die Schweizer Flagge zu flicken.


Wir nutzen die Gelegenheit zum Tanken.


Tobermory's Bojenfeld ist riesig und so gibt es einen Steg vollgepackt mit Dingis.