Bei der Prozession Via Crucis Jubilar Diocesano nehmen ungefähr zehn verschiedene Kirchgemeinden aus anderen Städten von nah und fern teil. Die Reihenfolge ist mit kleinen Zusätzen immer gleich. Als erstes kommt ein Kreuzträger mit der Begleitung von zwei Kerzenständerhalter mit jeweils einer Kerze. Danach kommt eine Gruppe mit ca. 1 1/2 Meter grossen Kerzen, welche diese wie einen Gehstock benutzen. Dahinter läuft eine weitere Gruppe mit silbernen Stöcken. Dann kommen 6 Kerzeständerhalter gefolgt vom Schrein, welcher die Hauptattraktion darstellt.
Sehr viele junge Leute nehmen mit grosser Ernsthaftigkeit an der Prozession teil. Um die Kerzenhalter und Kreuze senkrecht zu halten, müssen sie den Stock direkt vor dem Gesicht an Kinn, Mund und Nase halten. Es sieht aus, als würden sie den Stock küssen, was sie vielleicht auch tatsächlich tun.
Ein Mann mit einem langen Stock, an dessen Ende ein Gasbrenner oder eine Zündschnur befestigt ist, zündet die vom Wind ausgeblasenen Kerzen wieder an.
Sobald der Schrein nähert, stehen auch die Zuschauer auf den Sitzplätzen auf. Von überall erklingt "qué bonito" - "wie schön"! Er wird bestaunt, gefilmt und fotografiert.
Die sehr schweren Schreine werden von mehreren starken Männern, die sich entweder vor und hinter oder unter dem Schrein befinden, getragen. Langsam laufen die Männer etwa 100 Meter weiter um den Schrein erneut abzusetzen und eine Pause einzulegen. Auf ein Kommando heben alle Männer den Schrein hoch und stellen ihn auf ihre Schultern, das Publikum ist stets davon sehr beeindruckt "ooohh" und applaudiert.
Die Geduld der Spanier ist riesig. Die ersten Zuschauer haben sich schon über 1 1/2 Stunden vor Beginn eingefunden. Danach geht die Prozession sehr langsam voran, immer wieder folgen Pausen bis die nächste Gruppe kommt. Es scheint, als würde die Prozession nie enden wollen. Um Mitternacht kommt die vorletzte Gruppe mit meines Erachtens dem spektakulärsten Schrein, gefolgt von einer Prozessionsmusikantentruppe.
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