Mittwoch, 11. Oktober 2017

Hondarribia: Dem Tauchguide geht die Luft aus!


Gestern, als ich zum ersten Mal spanischen Boden betrat, ging ich als erstes ins Tauchcenter Buceo Hondarribia und buchte einen Tauchgang für heute.

Ich erscheine pünktlich um 16:00 Uhr in meiner halb angezogenen Montur. Die Spanier sind noch am Tisch und essen. Auf ein längeres Warten hatte ich mich schon eingestellt, denn ich wusste genau, dass ich niemals 45 Minuten brauchen werde um mich vorzubereiten, doch der Guide wollte, dass ich um 16:00 Uhr erscheine. Ich setzte mich und beobachte die langsamen Schritte der Vorbereitungen der anderen.

Es kommen drei Taucher die zum ersten Mal trocken tauchen wollen. Während ich mit meinem dicken Unterzieher ausgestattet bin, tragen sie unter dem Anzug nur ihr Badekleid.

Die Abfahrt verspätet sich um eine halbe Stunde und so fahren wir um 17:15 Uhr endlich mit dem RIB los.

Während wir langsam den Hafen verlassen, erklärt der Guide den Trockentauchneulingen wie sie das Ventil benutzen müssen.

Die Wellen sind gross und einer Taucherin wird übel. Kurz darauf erreichen wir unseren Tauchplatz und der Anker wird fallen gelassen. Das RIB schaukelt wild umher.

Einige ziehen ihre Ausrüstung im Boot an, andere im Wasser. Zwei Taucher die das Gebiet kennen, tauchen sofort los. Der Guide teilt uns in zwei Gruppen auf, die drei Trockentauchneulinge sind zusammen und ich mit dem Guide. Dann wird abgetaucht und alle drei fuchteln wild mit den Armen und Beinen herum, Sand wird aufgewirbelt, den Guide kümmert dies nicht, anscheinend ist er dies gewohnt.

Juhui, ich habe das erste Mal schön warm beim Tauchen. Ein grosser Schwarm Fische schwimmt an uns vorüber. Wir schwimmen durch schluchtaritge Felsen, beobachten ein rochenähnlicher Fisch und plötzlich nach 20 Minuten Tauchzeit nimmt der Guide den Reservelungenautomat einer Mittaucherin und leitet den Aufstieg ein. Erst denke ich, dass ist eine Übung für die Trockentauchneulinge, doch er gibt auch mir das Zeichen zum Aufstieg.

Sobald wir die Wasseroberfläche erreicht haben, tauscht der Guide die Flossen mit dem Mittaucher aus und schwimmt schnellstens Richtung RIB, welches fernab alleine vor Anker liegt. Währenddessen kämpfen die anderen drei Taucher und ich gegen die grossen Wellen die uns immer näher Richtung Felsen und Brandung treiben. Nach einer gefühlten Ewigkeit erscheint der Guide mit dem RIB.

Nachdem wir wieder auf dem Boot sind müssen wir die beiden anderen Taucher abholen, auch sie befinden sich gefährlich nahe der Brandung.

Als wir den Hafen erreichen, bitte ich den Guide, mich mit der Tauchausrüstung bei unserem Boot abzusetzen, da ich noch kurz zum Log-Rädchen von Timoteüs tauchen will. Auf den geplanten Tauchgang von Morgen verzichte ich, die Mühe ist es mir nicht wert.

Weshalb hatte der Guide keine Luft mehr? Laut Guide bestand ein Problem bei seinem Atemregler. Doch ich denke eher, dass er vielleicht mit einer halbvollen Flasche eingestiegen ist. Er fand den Tauchgang sehr abenteuerlich!

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