Dienstag, 5. Juli 2016

La Capitaine's Seeroute

Ab sofort findet ihr meine Seeroute ganz unten auf dieser Seite!

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Montag, 4. Juli 2016

Queensferry: Schiffsbesuch vom Saildoctor

Port Edgar ist gut ausgerüstet mit kleinen kleinen Buden von Schiffshandwerkern. Da Jack morgen das Schiff für zwei Wochen verlässt, flitzt er von Bude zu Bude um die vielen notwendigen Arbeiten am Schiff in Auftrag zu geben.


Wir haben einen Riss im Klüver entdeckt den wir gerne nähen lassen wollen bevor er grösser wird. Das ist genau die richtige Arbeit für den Saildoctor, welcher nur Segel flickt und nicht herstellt.

Der Saildoctor kommt sich den Riss auf dem Boot begutachten und teilt uns mit, dass wir ihm das Segel heute bringen sollen. 

Als Jack und ich den Klüver ausrollen und hinunterlassen entdecken wir diverse Risse im Stoff. Es wird wohl nicht viel bringen den Stoff zu flicken, denn er würde nebenan gleich wieder von Neuem reissen. Jack und ich entscheiden uns für die Bestellung eines neuen Klüvers, da dieses Segel unser Wichtigstes ist.

Nun muss alles schnell gehen, denn zwei Wochen sind kurz für die Herstellung eines massgeschneiderten Segels. Der Saildoctor ruft Hyde sails an um nachzufragen, ob sie uns so schnell das Segel liefern können. Hyde Sails benötigt eine Vorausbezahlung des halben Kaufpreises welche wir an den Saildoctor bezahlen müssen. Der Saildoctor ist etwas überfordert mit der Kontonummerangabe, da er noch nie eine solche Rechnung an einen ausländischen Kunden ausstellte.


Jack montiert das Schiffsfunkgerät aus und bringt es zum Schiffselektroniker, um die ATIS-Nummer unserer Vorgänger zu löschen und unsere MMSI zu programmieren. Wir stellen gemeinsam mit dem Fachmann fest, dass man das Gerät nur mit einem Zusatzgerät, welches nicht mehr erhältlich ist, MMSI-programmierbar ist.

Das Handfunkgerät würde einen neuen Akku und ein neues Ladegerät benötigen und dazu das Herausprogrammieren der ATIS-Nummer. Zusammengezählt belaufen sich diese Kosten fast in der Höhe eines neuen Gerätes.

Ein neues Schifffunkgerät ist zwar etwas teurer als das Handfunkgerät, doch im Gegensatz zum alten besitzt es integriertes GPS, DSC und die MMSI.  Nach kurzer Überlegung kaufen wir ein neues Schifffunkgerät und lassen das alte Handfunkgerät beim Verkäufer zum Entsorgen.


Wir gehen mit einer grossen Einkaufsliste in den Marine Shop und finden wie üblich nur einige Kleinigkeiten. Die dringend benötigten Scheibenwischer werden bestellt und in ein paar Tagen abholbereit sein.


Der Chef von Coast To Coast Rigging will um drei Uhr auf unser Boot kommen und sich die vielen kleinen und grösseren Arbeiten besichtigen.

Doch drei Uhr geht vorüber und es wird immer später. Auf dem Weg zum Saildoctor geht Jack nochmals bei der kleinen Bude vorbei und der Chef entschuldigt sich, er hätte den Termin vergessen.

Als er auf unser Boot kommt, sieht er sich alles an und schlägt Lösungen vor. Momentan hätte er sehr viel zu tun, er würde nächsten Montag kommen.

Sonntag, 3. Juli 2016

Die Altstadt von Queensferry


Die Stadt erhielt den Namen Queensferry da Königin Margaret von Schottland auf ihrem Weg von Dunfermline  nach Edinburgh oftmals hier den Firth of Forth überquerte.



Das Black Castle stammt von 1626 und ist das älteste Haus der Stadt.





Rund um den Hafen Port Edgar ist einiges los. Scharenweise Kinder erlernen SUP oder Segeln.


Samstag, 2. Juli 2016

27 Whitberry Point - Queensferry: Durch hohe Wellen nach Edinburgh

Schon von Weitem sehen wir die Insel Bass Rock und langsam wird sie immer grösser. Sie scheint interessant zu sein und deshalb wollen wir sie umrunden.


Bass Rock besteht aus einem einzigen vulkanischen Steinblock. Er ist 420 m lang, 270 m breit und 107 m hoch.


Die Basstölpel haben ihren Namen von dieser Insel erhalten.


Auf der Insel nistet eine der grössten Basstölpelkolonien (ca. 150 000 Tölpel) der Welt.


Durch die vielen Basstölpel und deren Exkremente schimmert die Insel weiss als wäre sie mit Schnee bedeckt.


Als wir die Insel hinter uns lassen, beginnt der Wind immer stärker, bis zu Beaufort 7, zu blasen. Wir haben den Wind gegen die Strömung und die Wellen werden immer höher. Timoteüs Bug taucht tief ins Wasser hinein und langsam beginnt es in der Küche und der Dinette von den Luken her hineinzutröpfeln.


Wir erreichen den Firth of Forth, die Wolken liegen dunkel über Edinburgh.


 Langsam nähern wir uns der Forth Bridge.


Unterwegs lösten sich einige Knoten der Fenderleinen, doch als wir das Übel sehen sind die Schiffsbewegungen gefährlich stark und wir können nur hoffen, dass sie sich nicht weiter lösen.


Wir verlieren keinen Fender und als ich die übriggeblieben Knoten öffne, merke ich, dass alle sehr stark festgezurrt sind und meine Sorge umsonst war.


Wir fahren in den Hafen ein, die Fender und Festmacherleinen sind bereit. Jack will nicht an der Stirne des Steges anlegen und fährt zwischen zwei Stegen hinein. Es gibt einen freien Platz an Steuerbord, doch die Klampen sind ungeschickt verteilt. Wir wollen deshalb rückwärts wieder hinausfahren. Der Wind bläst uns zum anderen Steg voller Boote. Ich fordere Jack auf, endlich zu handeln, doch er kann nicht mehr steuern, das Ruder funktioniert nicht mehr. In letzter Sekunde eilt ein Herr aus seinem Segelboot und stösst unser Schiff von seinem ab. Wir schrammen am Bugkorb des hinteren Motorbootes und am Heck eines Segelbootes vorbei. Unser Retter von vorhin springt auf das Arbeiterschiff und nimmt unsere Festmacherleine entgegen, nun können wir das Schiff neben das Arbeiterboot verholen und festmachen.

Als wir den Steuerungsmechanismus unter unserem Bett begutachten, entdecken wir, dass sich etwas überdreht hat. Jack kann es mit einem Handgriff zurückdrehen und das Ruder funktioniert wieder normal.

Freitag, 1. Juli 2016

26 Berwick-upon-Tweed - Whitberry Point: Unsanftes Aufsitzen trotz Hochwasser

Nach meinem Rundgang in Berwick ist es Zeit abzulegen, die Wassertiefe ist nun am grössten.

Schnell sind die Leinen los. Während ich die Fender verstaue fährt Jack aus dem Hafen. Plötzlich rumpelt es gewaltig und das Schiff steht still. Jack hielt sich an die Beschreibung des Buches, ganz rechts zu fahren, dass durch das Hochwasser die Wasserfläche grösser wurde und untiefe Stellen momentan zugedeckt sind, hat er zu wenig berücksichtigt. Ein Blick auf die Karte verrät, wir sind in einen Felsen gefahren. Jack ärgert sich. Weder Gas rückwärts noch vorwärts nützt etwas, wir bleiben auf der Stelle.


Auf einmal fährt ein Fischerboot aus dem Hafen und steuert direkt auf uns zu, einer der beiden Männer hält ein Abschleppseil wurfbereit in der Hand. Jack befestigt das Seil am Bug. Mehrere Versuche, das Boot von der untiefen Stelle zu ziehen, scheitern. Jack wechselt das Seil deshalb zum Heck. Es rumpelt wieder und es gibt einen sehr starken, abrupten Zug auf das Steuerrad, doch diesmal sind wir frei. Die Fischer wollen uns aus dem Hafen hinauspilotieren, doch als wir hinterherfahren wollen, merken wir, dass das Ruder nicht mehr funktioniert. Wir rufen die Fischer zurück und wir werden von ihnen in den Hafen zurückgeschleppt.

Bei der Hafeneinfahrt bemerkt Jack, dass das Ruder wieder funktioniert, es hatte sich wohl etwas darin verfangen. Glück gehabt, ich sah mich schon tagelang im Fischerhafen verbringend ohne Möglichkeit das Ruder zu flicken, dafür stets die Leinen verkürzen und verlängern.

Wir geben den Fischern ein grosszügiges Trinkgeld bevor sie uns sicher aus dem Hafen pilotieren.



Wir segeln nur mit dem Klüver und dem Besan, das Gross getrauen wir uns nicht herauszurollen, da die Reffleine gerissen ist. Wir kommen auch so ganz gut vorwärts und als die Böen immer stärker werden und das Schiff sehr stark krängt müssen wir den Klüver etwas reffen.


Nach der Grenzstadt Berwick befinden wir uns in Schottland.


Wir navigieren stets mit Papierseekarten,  Gebietsführer, Hafenführer, Logbuch und der elektronischen Karte Navionics auf dem I-Pad.


Gegen Abend erreichen wir die Ankerbucht beim Whitberry Point.


Das Wasser ist angenehm ruhig. Am Strand zeltet ein Pärchen und weiter oben liegt eine andere Ketsch vor Anker.

Viele Schwäne im Hafen von Berwick-upon-Tweed


Es kommen immer mehr Schwäne in den Hafen.




Berwick-upon-Tweed ist die nördlichste Stadt von England. Zwischen 1296 und 1482 wechselte der Besitz der Stadt 13 Mal zwischen England und Schottland. Berwick wurde häufiger angegriffen und belagert als jede andere europäische Stadt.



Die Befestigungsanlage um die Altstadt wurde im frühen 14. Jahrhundert erstellt.



Die Old Bridge (erbaut 1611 - 1634) ist die erste der drei Brücken über den Tweed, gefolgt von der Royal Tweed Bridge (erbaut 1928) und der Royal Border Bridge (erbaut 1847 - 1850).