Freitag, 1. Juli 2016

26 Berwick-upon-Tweed - Whitberry Point: Unsanftes Aufsitzen trotz Hochwasser

Nach meinem Rundgang in Berwick ist es Zeit abzulegen, die Wassertiefe ist nun am grössten.

Schnell sind die Leinen los. Während ich die Fender verstaue fährt Jack aus dem Hafen. Plötzlich rumpelt es gewaltig und das Schiff steht still. Jack hielt sich an die Beschreibung des Buches, ganz rechts zu fahren, dass durch das Hochwasser die Wasserfläche grösser wurde und untiefe Stellen momentan zugedeckt sind, hat er zu wenig berücksichtigt. Ein Blick auf die Karte verrät, wir sind in einen Felsen gefahren. Jack ärgert sich. Weder Gas rückwärts noch vorwärts nützt etwas, wir bleiben auf der Stelle.


Auf einmal fährt ein Fischerboot aus dem Hafen und steuert direkt auf uns zu, einer der beiden Männer hält ein Abschleppseil wurfbereit in der Hand. Jack befestigt das Seil am Bug. Mehrere Versuche, das Boot von der untiefen Stelle zu ziehen, scheitern. Jack wechselt das Seil deshalb zum Heck. Es rumpelt wieder und es gibt einen sehr starken, abrupten Zug auf das Steuerrad, doch diesmal sind wir frei. Die Fischer wollen uns aus dem Hafen hinauspilotieren, doch als wir hinterherfahren wollen, merken wir, dass das Ruder nicht mehr funktioniert. Wir rufen die Fischer zurück und wir werden von ihnen in den Hafen zurückgeschleppt.

Bei der Hafeneinfahrt bemerkt Jack, dass das Ruder wieder funktioniert, es hatte sich wohl etwas darin verfangen. Glück gehabt, ich sah mich schon tagelang im Fischerhafen verbringend ohne Möglichkeit das Ruder zu flicken, dafür stets die Leinen verkürzen und verlängern.

Wir geben den Fischern ein grosszügiges Trinkgeld bevor sie uns sicher aus dem Hafen pilotieren.



Wir segeln nur mit dem Klüver und dem Besan, das Gross getrauen wir uns nicht herauszurollen, da die Reffleine gerissen ist. Wir kommen auch so ganz gut vorwärts und als die Böen immer stärker werden und das Schiff sehr stark krängt müssen wir den Klüver etwas reffen.


Nach der Grenzstadt Berwick befinden wir uns in Schottland.


Wir navigieren stets mit Papierseekarten,  Gebietsführer, Hafenführer, Logbuch und der elektronischen Karte Navionics auf dem I-Pad.


Gegen Abend erreichen wir die Ankerbucht beim Whitberry Point.


Das Wasser ist angenehm ruhig. Am Strand zeltet ein Pärchen und weiter oben liegt eine andere Ketsch vor Anker.

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