Mittwoch, 20. April 2016

Scharendijke: Taucher sind stark



 

Am Abend fragt Jack zum x-ten Mal, was denn mit mir los sei, ob ich das Tauchen aufgegeben hätte. Er würde sich ohne weiteres zum Flaschentragen anbieten. Es ist ruhig und die Sonne scheint, dieses Mal habe ich Zeit und ich bereite sofort meine Tauchausrüstung vor. Ich habe alles, es kann losgehen. Nur zögernd holt Jack einen Handwagen des Hafens, nachdem ich ihn wiederholt informiert habe, dass die Ausrüstung sehr schwer ist und der Tauchplatz einige Meter entfernt liegt. Jack ist ganz erstaunt, wie viel die Flasche wiegt, als er sie von Bord auf den Wagen transportiert. Jack schiebt den Wagen und ich laufe im Trocki nebenher und geniesse den Luxus, nichts tragen zu müssen. Kurz vor dem Deich ist Schluss mit Wagen schieben, Jack schultert die Flasche und trägt sie zum Einstieg. Es dauert lange bis er wieder zurückkommt. Dann laufen wir gemeinsam zum Einstieg, er trägt die Bleitaschen und ich das Übriggebliebene. Als ich abtauche, stelle ich fest, dass die Sicht miserabel ist. Ich kann kaum den Boden erkennen. Ich schwimme Richtung Reefballs, doch die Sicht bessert sich nicht. Wenn ich den Boden sehe, bin ich schon auf ihm und so entschliesse ich mich, den Tauchgang frühzeitig abzubrechen. Ich ziehe meine Flossen aus und laufe mit meiner ganzen Ausrüstung zum Handwagen. Jack kann es kaum glauben, dass ich den weiten Weg ohne Probleme mit dieser Last bewältigen kann. Er war stets der Ansicht, er würde im Kraftraum genügend Eisen stemmen, aber das Taucher ein solches Gewicht mit sich rumschleppen, dass hätte er niemals gedacht.


Da ich in meiner ganzen Tauchmontur bin will ich mir noch das Unterwasser von Timoteüs begutachten. Die Sicht ist auch hier im Hafen schlecht und ich erkenne kaum etwas. Ich stelle einzig fest, dass das Unterwasser mehrheitlich grün aussieht und ab und zu ein kleiner Flecken des roten Antifoulings hervorschaut.

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