Mittwoch, 24. Oktober 2018

177 Mahón - Alghero: Überfahrt von Menorca nach Sardinien

Die Wetterprognose verspricht endlich günstige Winde zur Überfahrt nach Sardinien! Drei Tage ist der Wind ideal, danach müssen wir am Samstag unbedingt im Hafen sein, da der Wind sich zu Sturmstärke steigert. Leider kommt der Schwell genau seitlich mit einer Höhe von 2,5 Meter, später langsam abnehmend. Wir rechnen für die Überfahrt mit 48 Stunden, das heisst, wir müssen am morgen starten.

Die hohen Wellen beunruhigen uns. Sollen wir gehen oder bleiben? Wenn wir bleiben, kann es sein, dass wir wieder wochenlang warten und die Situation danach nicht besser ist, als jetzt. Deshalb entscheiden wir uns für gehen und die langersehnte Chance packen!!


Die "Golden Farm" (rotes Haus) soll das heimliche Liebesnest von Lord Nelson und Lady Hamilton gewesen sein.


Wir fahren zur Hafenbesichtigung durch den hinteren Kanal und bereuen es bald als wir auf der Karte sehen, dass der Tiefgang hier nur 2 Meter beträgt. Doch wir haben Glück und kommen ohne Grundberührung vorbei.


Illa del Llatzaret


Fortalesa de Isabel II

Gleich bei der Hafenausfahrt begrüssen uns die grossen Wellen. Wir rollen den Klüver und das Besansegel aus und machen erfreulicherweise ganz gut Fahrt.

Mein Magen fühlt sich flau an. An kochen ist bei diesem Seegang nicht zu denken, wo wir kaum auf dem Schiffsboden stehen können. Wir ernähren uns deshalb mit Früchten und Snacks.

Wir sind weit und breit das einzige Schiff, dass AIS zeigt auf 24 Seemeilen kein anderes Schiff an.

Als Jack nach Mitternacht schlafen geht, stellt er den AIS Alarm auf volle Lautstärke. Ich liege auf dem Salondiwan und halte unregelmässig ungefähr jede Viertelstunde Ausblick auf den AIS-Bildschirm und einen Rundblick durch alle Salonfenster bevor ich gleich wieder eindöse.


Die Nacht verlief ereignislos. Die Wellen haben an Höhe etwas abgenommen, bleiben aber immer noch unangenehm. 

Gegen Abend nimmt auch der Wind ab und zugleich unsere Fahrgeschwindigkeit, was zur Folge hat, dass sich der Klüver immer wieder von neuem mit viel Lärm und Vibrationen aufbläst, Jack setzt diesem Treiben ein Ende und startet den Motor.

Wir kommen schneller als erwartet vorwärts und erreichen den Hafen von Alghero nach knapp 41 Stunden im Dunkeln um 2 Uhr morgens, wo wir den Anker fallen lassen.


Ich setzte die Italienische und Sardinische Gastlandflagge. Wir warten bis am Abend, dass der Wind schwächer wird um angenehm in der Marina anzulegen.


Der Marinero der Marina Aquatica kommt uns mit einem kleinen Schlauchboot entgegen, um uns zum Liegeplatz zu führen und die Leinen entgegen zu nehmen.


Über unserem neuen Liegeplatz steht Maria auf der Stadtmauer.

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