Freitag, 19. Mai 2017

73 Fleetwood - Liverpool: Die Beatles rufen



Eine gute Stunde nach Hochwasser legen wir ab und passieren erst die Schwingbrücke und dann die Schleuse.


Wir befinden uns wieder im engen Kanal, im Pilot-Buch steht, man solle sich von den grünen Tonnen fernhalten und so steuert Jack das Schiff den roten Tonnen entlang. Aus dem Funk ertönt eine Anweisung des Schleusenwärters, doch Jack versteht nicht was er meint. Ruckartig sitzen wir auf und der Schleusenwärter fragt über Funk, ob wir aufgesessen sind. Jack legt sofort den Rückwärtsgang ein, doch es tut sich nichts. Der Schleusenwärter meint, er hätte doch gesagt... das nützt uns jetzt nichts mehr, wir brauchen sofort ein starkes Boot, dass uns rauszieht. Sie hätten kein Boot im Hafen dass uns zu Hilfe kommen könne, wir müssten auf das nächste Hochwasser warten. Jack funkt zurück, dass wir mit unserem Boot nicht trocken fallen könnten. Kurz darauf erhalten wir die Antwort, es werde ein Boot kommen.

Um uns herum verschwindet das Wasser rasch, die rote Tonne liegt nun auf dem Sand. Der Tidenhub beträgt hier circa 9 m, dass heisst, in einer Viertelstunde nimmt die Wassertiefe um etwa 50 cm ab. Zum Glück ist unser Rettungsboot schon in Sicht.

Wir werfen eine unserer langen Festmacherleine unseren Retter zu und hoffen, dass sie genügend stark ist.


Jetzt gilt es ernst. Das Boot zieht uns mit voller Kraft hinaus. Wir sind uns sicher, einige Minuten später hätten wir keine Chance mehr gehabt, hinausgezogen zu werden, dann wäre Timoteüs schon zu stark auf dem Sand aufgesessen.

Durch die entstandenen Wirbelungen können wir unser Schiff kaum in die richtige Richtung drehen, um unseren Retter zu folgen und dadurch den Kanal zu verlassen.

Wir bedanken uns vielmal bei unseren beiden netten Helfern. Ich winke sie zu uns, damit ich ihnen einen Bergelohn bezahlen kann, doch sie winken lächelnd ab und fahren davon.


Vom engen, untiefen Kanal geht es in den breiten, tiefen Kanal.




Bei der Einfahrt in den Queens Channel müssen wir uns per Funk bei der Liverpool Traffic melden. Wir bekommen die Erlaubnis zur Einfahrt und die Anweisung, wir sollen auf der Seite bei den grünen Fahrwassertonnen fahren.


Das Stadtzentrum von Liverpool ist in Sicht, wir sind zeitlich ein bisschen zu früh und verlangsamen deshalb die Fahrt.



Die Einfahrt zur Schleuse ist nur zwei Stunden vor und nach Hochwasser möglich. Bei Niedrigwasser fällt die Sandbank vor der Einfahrt trocken.


Wir werden hochgeschleust.


Da die Marina zeitgleich mit unserer Ankunft um 5 Uhr schliesst, erhalten wir erstmals einen Anlegeplatz zuhinderst in der Nähe der Schleuse.


Liverpool


Süsse Jungs aus Bonbons


neben dem Albert Dock



Mersey Fluss

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